The Walking Dead

Robert Kirkman und Jay Bonansinga,

Heyne Verlag

ISBN: 978-3-453-52952-6


Da ich die Fernseh-Serie schaue, war ich etwas skeptisch, ein Buch dazu zu lesen. 
Das Thema „Zombies“ als Serie zu verarbeiten, konnte ich mir anfangs nicht richtig vorstellen. Aber bezüglich Serie und auch Buch wurde ich eines Besserem belehrt. Allerdings handelt es sich im Buch um eine andere Geschichte als in der Serie, wobei Ähnlichkeiten bestehen. Diesen Umstand fand ich nicht schlecht, denn somit wusste ich nicht was noch alles kommen sollte.
Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich zunächst, dass im Buch die Handlung in der Gegenwart/Präsens erzählt wird. Die deutsche Übersetzung ist zu fast 100 % gelungen. 
Die Gemetzel-Szenen sind sehr bildlich beschrieben. 
Da kann das Fernsehen nicht mithalten! Beim Fernsehen schaut man einmal kurz weg und die schlimmsten Szenen sind auch schon vorbei. 
Ganz anders in diesem Buch! Bei einigen Szenen hatte ich sicher während des Lesens Grimassen gezogen. Man konnte sich den Gestank, das Grunzen, Schmatzen, Stöhnen und Ächzen äußerst bildlich vorstellen – als stände man daneben. 
Überhaupt sind sämtliche Beschreibungen sehr detailreich und bis ins Kleinste vorstellbar!
Beim letzten Drittel des Buches habe ich etwas die Zombies vermisst. 
Hier werden hauptsächlich die Personen und deren Umgehen/Verarbeiten der Situation beschrieben.
Als Liebhaber eines Happy-Ends wurde ich bei diesem Buch enttäuscht. 
Das Buch möchte aber eben mehr erzählen, als das große Zombie-Gemetzel. 
Es geht um Gruppendynamik, in der unterschiedliche Charaktere in Extremsituationen handeln. Es wird aufgezeigt, was passiert, wenn Gesetz und Ordnung nicht mehr existieren. 
Am Schluss hatte ich als Leser Schwierigkeiten mich in das Handeln der Personen rein zu denken, da die Umstände total aus den Fugen geraten. 
Aber trotzdem war immer alles nachvollziehbar.
Es stellte sich mir am Ende die Frage: „Was ist das größere Übel? Die Menschheit oder die Untoten?“.
S. Schreiber/Dezember 2013