X-Wing das Miniaturenspiel

Luke Skywalker begleitete in seinem X-Wing einen weiteren Rookiepiloten bei einem Ausbildungsflug durch das Meteoritenfeld. Sie waren schon Stunden unterwegs und wollten eben die letzte Gefechtsübung einleiten, als ihre Sensoren zwei Objekte registrierten die R2D2 sofort als Imperiale Abfangjäger identifizierte.
„Übung sofort abbrechen und mit Maximalgeschwindigkeit zur Basis zurückkehren!“ Eindringlich forderte Luke den Anfängerpiloten in seinem A-Wing zur Flucht auf. Doch noch bevor Luke den Befehl ganz ausgesprochen hatte konnte er sehen, wie sich die Tie-Jäger der imperialen Truppen von ihrer vorteilhafteren Position auf den Rookie stürzten und dieser scheinbar nicht im Traum daran dachte abzuhauen, sondern mit einem durchaus geschickten Manöver auf Kollisionskurs zu den Feinden der Rebellen ging. Luke erkannte sofort, daß somit eine Flucht zur Basis nicht mehr möglich war, stellte die Flügel seines X-Wing Jägers auf Kampfposition und stürzte sich ebenfalls in die Schlacht. Einen Kampf mit ungewissem Ausgang, denn wenn es sich bei den beiden Tie’s um die Aces des Imperiums handeln sollte, hatten er und sein unerfahrener Rookie Wingman nur geringe Chancen diese Raumschlacht zu gewinnen ….
Wolltet ihr schon immer die Raumgefechte zwischen dem Imperium und den Rebellen aus den Starwars Filmen und Büchern nachspielen oder selbst neu erleben? Seit einiger Zeit ist dies mit dem Spiel „X-WING das Miniaturenspiel“ von Fantasy Flight, im deutschen Vertrieb von Heidelberger, möglich.
Der Heidelberger Spieleverlag hat dem Verein Übermorgenwelt ein Exemplar des Grundspiels zur Verfügung gestellt und wir möchten euch unsere Erfahrungen mit dem Spiel (und einige Erweiterungen) vorstellen.
Zum Preis von knapp 30 Euro erhält man im Grundspiel drei Miniaturraumschiffe im Maßstab 1:270 – einen X-Wing und zwei Tie-Fighter. Dazu gehören pro Schiff ein Manöverrad, verschiedene Pilotenkarten, Ausrüstungskarten, Schadenskarten, Manöverschablonen, 3 Angriffs- und Verteidigungswürfel sowie ein Messstab, um die Angriffsdistanz zu bestimmen.
Die Miniaturen der Raumschiffe sind sehr detailgetreue Modelle und überzeugend bemalt. Allein hierfür lohnt sich die Ausgabe für Fans bereist. Aber man bekommt ja nicht nur die Miniaturen für sein Geld, sondern ein leicht zu erlernendes Strategiespiel für zwei Personen oder Gruppen.
Hat man die Schiffe mit den mitgelieferten Kunststoffstäbchen auf der kleinen Basisplatte befestigt und sich einen Piloten sowie ein paar Ausrüstungsgegenstände ausgesucht, ist eigentlich schon alles bereit, um sich ins Spiel und damit in die erste Raumschlacht zu stürzen.
Gespielt wird auf einem Tisch oder auch dem Boden, auf einer Spielfläche mit den Abmessungen von mindestens 90*90 cm (diese muß man sich aber selbst abstecken, hierzu später mehr).
Ein Spiel besteht aus drei Phasen, die nacheinander so lange durchlaufen werden, bis eine der beiden Seiten besiegt ist, sprich alle Raumschiffe des Imperiums oder der Rebellen vernichtet sind (Spezielle Missionen können ebenfalls gespielt werden, in denen es z.B. um die Bergung von Spionen etc. geht).
Die erste Phase: Jeder Spieler plant im Verborgenen die Flugmanöver seiner Schiffe und stellt diese mit dem Manöverrad ein. Dies ist die taktische Komponente des Spiels. Man muß sich in den Gegener hineindenken und versuchen seine möglichen Manöver zu antizipieren, gleichzeitig müssen auch die eigenen Schiffe geschickt über die Spielfläche bewegt werden, auch ohne sich evtl. am Ende selbst im Weg zu stehen.
Die zweite Phase: Die Raumschiffe werden in aufsteigender Pilotenfähigkeit geflogen. Hier kann es zu Kollisionen der Raumschiffe untereinander oder mit Meteoriten kommen. Am Ende jedes Flugmanövers wird eine der möglichen Aktionen (Fokus, Ausweichen, Schub etc.) ausgewählt und somit zum Teil die 3. Phase vorbereitet.
Die dritte Phase – Der Kampf: In absteigender Pilotenfähigkeit feuern die Raumschiffe aufeinander, sofern sie einen Gegner in Reichweite und in ihrem Feuerwinkel haben. Diese Angriffe werden ausgewürfelt, hier spielt also das Glück eine Rolle. Zusätzlich können verschiedene Fähigkeits- und Zubehörkarten unterstützend eingesetzt werden.
So kurz beschrieben hören sich diese drei Phasen, also das Spiel insgesamt, scheinbar ziemlich trocken an, ABER…. von diesem Spiel ist jeder Mitspieler, und auch die Zuschauer, sofort gefangen.
In den wenigen Spielen die wir bisher durchgeführt haben, spielten zwar immer nur zwei Mitglieder gegeneinander, um den Spieltisch herum saßen allerdings bis zu 8 Personen, die die gesamte Spielzeit (ca. 1-2 Stunden) mitfieberten, kommentierten, lachten und ungefragt gute oder weniger gute taktische Ratschläge erteilten.
Das Spiel wird mit zunehmender Flottengröße sicherlich immer komplexer und strategischer, doch der Einstieg mit dem Grundspiel ist eine Herausforderung, der eigentlich jeder gewachsen sein sollte.
Die Tatsache, dass man sich seine Spielfläche zu Beginn, wie bereits erwähnt, selbst abstecken muss störte uns ein wenig, vor allem, da ein schicker Sternenhintergrund die Atmosphäre des Spiels nur weiter fördert. Eine simple Stoffunterlage mit Weltaumhintergrund im Grundspiel hätte uns da z.B. sehr gefallen… aber selbst-ist-der-Fan und schnell ein geeignetes Poster hergestellt.
Von uns bekommt dieses Spiel eine uneingeschränkte Empfehlung. 
Der Anspruch kann leicht gesteigert werden, dass Spiel ist nahezu beliebig erweiterbar und es ergeben sich immer wieder neue Konstellationen.
 Neben dem Grundspiel gibt es inzwischen jede Menge Erweiterungen, so z.B. den Millenium Falcon (ein absolutes Muß für jeden Star Wars Fan), die Tydirium Raumfähre, Boba Fetts Slave 1 (große Modelle ca. 25 €) X-,Y-, A-, B-Wings, Tie-Bomber (kleine Modelle ca. 10 €) … und ganz neu im Februar vorgestellt und Mitte des Jahres in den Läden: die riesigen Modelle.