Sarah Fine
Innerste Sphäre
Wächter des Schattenlandes I
„Sanctum“
amazoncrossing
ISBN: 978-1611099225
Lela Santos kann sich durchsetzen, aber hat wenige Freunde. Vor einigen Jahren hat sie einen Suizidversuch unternommen und wurde zurückgeholt – seitdem verfolgen sie immer wieder Albträume von einer düsteren Stadt und Kreaturen, die sie verfolgen oder beobachten. Doch dann lernt sie Nadia kennen und ihre Leben wendet sich – sind steckt sich Ziele und ist kurz davor, sie zu erreichen, als Nadia sich das Leben nimmt. In einem ihrer düsteren Träume spürt sie Nadia und sieht plötzlich diese Stadt durch Nadias Augen – Nadia ist in dieser Stadt. Abgelenkt durch die heftigen Träume stürzt Lela von einer Klippe und „erwacht“ auf einer blühenden Wiese. Eigentlich fühlt sie sich gut, aber das Erinnerungstattoo an Nadia bringt Lela dazu, sich umzudrehen – dort sieht sie sie… die düstere Stadt hinter einem Tor mit Wächtern und einer Schlange von seltsamen Menschen. Sie beschließt Nadia dort heraus zu holen und zu retten, schleicht sich an den Wächtern vorbei und muss erkennen, dass es nicht leicht wird, Nadia zu finden. Nicht nur wegen der unglaublichen Anzahl an Wohnungen und Menschen, sondern auch wegen der Wächter, Aufseher und anderen düsteren Kreaturen, die die „Körper“ der Menschen übernehmen stellt sich ihre Suche als Schwieriger heraus als zuerst erwartet. Doch in dem Wächter Malachi findet Lela nicht einfach nur Unterstützung bei der Suche, auch Gefühle scheinen sich zwischen den beiden zu regen und aus diesem Grund möchte Malachi Lela auch retten und, wenn es sein muss gegen ihren Willen, aus der Stadt bringen. Denn diese Stadt ist nichts anderes als die Hölle… und die Hölle ist kein Ort, an dem du sein möchtest – es sei denn, um deine beste Freundin zu retten!
Sarah Fine schildert in ihrem Roman eine spannende Sicht auf die Hölle, die mir in dieser Form noch nie unter die Augen gekommen ist. In dieser trostlosen Stadt, die immer weiter wächst und in der jeder Mensch in seiner privaten kleinen Hölle im Kopf gefangen ist, gelingt es der Autorin auch romantische Gefühle aufblühen zu lassen. Die Geschichte liest sich flüssig und hat kaum längen. Auch wenn der zentrale Teil der Geschichte im Grunde die Beschäftigung mit dem Suizid ist, kann man in dem Roman durchaus eine Liebesgeschichte mit Action-Elementen erkennen. Genau diese Kombination macht den Roman so lesenswert. Über das Ende habe ich mich etwas geärgert – das mag seltsam klingen, wenn man es gelesen hat – aber ich finde es dann doch ein wenig unpassend. Nichtsdestotrotz ein gelungener Roman für alle, die die Hölle mal mit ganz anderen Augen sehen wollen und kein Problem damit haben, sich mit den erwähnten Themengebieten zu beschäftigen!
In englischer Sprache sind auch bereits ein zweiter und ein dritter Teil zu finden… ich bin gespannt, ob und wann es die Bücher auch in deutscher Übersetzung geben wird.