Bücher, Bücher, Bücher …. Bücher

Der Titel lässt es vielleicht erahnen, in der letzten Übermorgenwelt – Radiosendung ging es um … Bücher. Natürlich nicht x-beliebige Bücher, sondern Empfehlungen der Übermorgenwelt aus den entsprechenden Genres Science Fiction, Fantasy und Horror. Dabei beschränkte sich die Redaktion nicht auf aktuelle Neuerscheinungen sondern stellte auch den einen oder anderen lesenswerten Klassiker vor.
Mit einem Buch bzw. einer Reihe von David Feintuch aus dem Military – Science Fiction  wurde die Sendung eingeleitet. Die Geschichten um „Nick Seafort“ umfassen 7 veröffentlichte Bände und das Gerücht um einen unveröffentlichten 8. Band. Spannend, mitreißend und mit gesellschaftlichem Background wird in der Reihe eine Zukunft mit interstellarer Raumfahrt und strikten Regeln aufgezeigt. Die Charaktere sind lebendig dargestellt und polarisieren.
Unser bisher jüngster Gast in der Radiosendung Übermorgenwelt, Simona, präsentierte ihre Lieblingsbuchreihe „Das magische Baumhaus“ mit einer großartigen Rezension und empfiehlt die spannenden und mystischen Geschichten zum Miträtseln für Kinder ab 8 Jahren aber auch Erwachsene gleichermaßen. Im magischen Baumhaus finden die beiden Kinder Philipp und Anne Rätsel, die sie zu lösen haben. Unsere Zuhörer konnten neben den Informationen zum Inhalt des Buches aber auch etwas über die Autorin Mary Pope Osborne erfahren. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle an Simona!
 
Im Roman von Lloyd Biggle spielen Intrigen und Verschwörungen auf einem fremden Planeten eine große Rolle. In „Fanfaren der Freiheit“ soll das politische und gesellschaftliche System der diesen Planeten bewohnenden Völker heimlich zur Aufnahme in die Föderation Unabhängiger Welten vorbereitet werden. Der Eingriff in bestehenden gesellschaftlichen Strukturen von Außenstehenden wird durch Lloyd beleuchtet und liefert einen spannenden Science Fiction Roman mit Denkanstößen.
Der neueste Streich von Ben Aaronovitch um den magisch begabten Polizisten Peter Grant „Ein Wispern unter Baker Street“ ist gerade erst im Juni in deutscher Sprache veröffentlicht worden. Erneut muss PC Grant mit seinen Kollegen in einem Mordfall ermitteln, der mit dem „abstrusen Scheiss“ (Magie) zu tun hat. Auch wenn der Stil von Aaronovitch sich auch im 3. Teil der Reihe großartig liest, schwächelt die Handlung ein wenig und zieht sich im Buch teilweise etwas träge dahin. Trotz allem eine Leseempfehlung, die Fans der Reihe allerdings vermutlich nicht bedürfen.
Wesentlich tiefgründiger und mit viel gesellschaftlicher Kritik stellt Robert Silverberg in seinem Roman „Es stirbt in mir!“ einen telepathisch begabten jungen Mann vor, der allerdings im Verlauf seines Lebens diese Fähigkeit verliert. Wie der Verlust eines körperlichen Sinnes, wie auch Sehen oder Hören, bringt für ihn der Verlust des „Gedanken-lesens“ einen tiefen Bruch in sein Leben. Der Umgang des Hauptcharakters mit seinen Fähigkeiten und auch sein Leben, seine Reaktion nach dem Verlust werden großartig beschrieben. Robert Silverberg hat einen Roman erschaffen, der eine völlig andere Perspektive aufzeigt und den Leser mal wieder zum Nachdenken anregt!
Der demnächst anlaufende Kinofilm „World War Z“ basiert auf dem Roman „Operation Zombie“ von Max Brooks. Das Buch besteht aus einer chronologischen Zusammenstellung von Interviews die von einem UN-Mitarbeiter nach der Zombie-Pandemie weltweit gesammelt wurden. Eine spannende und ganz andere Herangehensweise an einen Roman dieser Form und etwas abseits – im positiven Sinne –  der einfachen Zombie-frisst-Hirn Geschichten. Durchaus auch mit Humor verfasst, hat das Buch vom Sohn des bekannten Blödel-Film-Regisseurs Mel Brooks mehr Tiefsinn für den interessierten Leser zu bieten und sollte  – am besten noch vor dem Film, unbedingt gelesen werden.
Wir erwarten von dem Film einen etwas anderen Plot und eher einen Action-Reißer, der nur ein paar Ideen des Buches aufgreift.

Ein weiterer Science Fiction „Klassiker“, der in diesem Jahr in den Kinos erscheint ist „Ender’s Game“ von Orson Scott Card. In einem Kampf der Menschheit gegen Invasoren die als „die Krabbler“ bezeichnet werden, sind die zuständigen Verantwortlichen auf der Suche nach dem ultimativen Anführer. Ender, ein 6-jähriger Junge, scheint die passenden Voraussetzungen mitzubringen und wird auserwählt. Auch sein Bruder und seine Schwester haben ähnliche Eigenschaften, sind aber aus anderen Gründen nicht gleichermaßen geeignet. Doch der Auserwählte muss trainiert und ausgebildet werden und dabei wird ununterbrochen der Ernstfall geprobt. Und immer stellt sich die Frage, ob in jedem Fall der Zweck die Mittel heiligt. Kein einfacher Roman, aber eine fantastische Geschichte mit viel Tiefgang! Erst Lesen, dann den Film schauen!

Wenn eine außerirdische Rasse prophylaktisch alle Völker vernichtet, die einen bestimmten technischen Stand erreichen, dann wird es eng für die Menschheit. In der Buchreihe „Nimue Alban“ von David Weber ist es den Menschen gelungen, die letzten Überlebenden dieses Angriffs auf den weit entfernten Planeten Safehold zu senden. Doch damit dieses Mal die Zukunft gesichert ist, wird die Erinnerung der neuen Menschen manipuliert und mit Hilfe einer neuen, technik-aversen Kirche der Status Quo in einem Niveau des 18. Jahrhunderts eingefroren. Doch nach 900 Jahren erwacht Nimue Alban, ein PICA (Persönlichkeits Integrierter Cyber Avatar) mit dem Auftrag nach und nach die Technik wieder einzuführen. Eine fantastische Serie mit dem Schwerpunkt auf Religion, Politik, Geheimdienst und Intrigen in einer Welt des 18. Jahrhunderts mit ein paar Spritzern Science Fiction und Fantasy.
Kerstin Pfliegers Debütroman  „Die Alchemie der Unsterblichkeit“ ist ein atmosphärisch dichter Roman, der im 18. Jahrhundert angesiedelt ist. Icherios Chein wird zur Klärung von furchtbaren Mordfällen in ein Dorf im Schwarzwald gesandt und muss, dort angekommen, sein Weltbild völlig neu ordnen. Werwölfe, Vampire und Menschen leben in diesem Ort gemeinsam und die Morde betreffen keineswegs nur die „normalen“ Kreaturen. Wem der Film „Sleepy Hollow“ gefallen hat, der kann dieses Buch getrost zur Hand nehmen. Die Autorin hatte sich durch eben jenen Streifen inspirieren lassen und vermittelt beim Leser auch genau diese Stimmung im gesamten Werk. Ein Gruselkrimi mit einer Spur passendem Humor, der Möglichkeit an den Ermittlungen teil zu haben und ausreichend Spannung, um nur unter Schwierigkeiten das Buch zur Seite zu legen…

In der nächsten Radiosendung, am 10.07.2013, gibt es ein Scheibenwelt-Special. Anlässlich des 30. Jahrestages der Erschaffung dieser phantastischen Welt von Terry Pratchett versucht die Redaktion Übermorgenwelt diese Arbeit entsprechend zu würdigen.