Torday, Piers
Die grosse Wildnis
cbj-Verlag
ISBN: 978-3-570-15796-1
Die Welt, in der der Junge Kester lebt, hat eine Katastrophe hinter sich. Ein Virus, genannt die rote Pest, hat die Tierwelt befallen und fast alle Tiere ausgerottet. Diejenigen, die nicht Tod sind, sind infiziert und werden gejagt. Kester hat zwar das meiste davon gehört, doch mitbekommen hat er wenig. Seit dem Tod seiner Mutter ist er stumm geworden und man hat ihn eingesperrt. Der Lebensmittelkonzern „Facto“ hat die Kontrolle über die Menschen und ihre Bedürfnisse übernommen, seit er das Nahrungsmittel „Formula“ erfunden hat. Es ist das Letzte, was den Menschen an Nahrung geblieben ist. Auch die Schule, in der Kester gefangen ist, wird von „Facto“ betrieben. Es ist ein trostloser Ort, nicht nur für Kester, auch für die anderen Kinder dort. Kester wird gehänselt und kann sich nicht wehren, er hat keine Stimme. Sein einziger Freund ist eine Schabe, mit der er sein „Formula“ teilt. Doch eines Tages scheint die Schabe mit ihm zu reden. Wird er verrückt? Da taucht ein Schwarm Tauben in seiner Zelle auf und plötzlich überstürzen sich die Ereignisse. Die Tiere helfen Kester bei der Flucht und bringen ihn zu ihrer letzten Zuflucht. Er ist was Besonderes, erklären sie ihm. Sein Vater ist ein Menschen-Magier und er muss sie zu ihm bringen, um die letzten lebenden Tiere zu retten. Doch „Facto“ hat Kester nicht vergessen und auch andere Gefahren folgen dem kleinen Trupp auf ihrer Reise.
Piers Tordays Erstlingswerk ist ein sehr spannendes Kinderbuch das uns mit auf die Reise in eine düstere Welt nimmt. Die Charaktere und Tiere werden gut und interessant beschrieben und werden immer symphatischer. Es dauert ein wenig bis Kester seine Bestimmung erkennt, doch dann auf der Reise und spätestens nach der Begegnung mit dem Mädchen Polly nimmt die Geschichte spannend an Fahrt auf. Das Cover ist sehr schön gestaltet und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Ende lässt eine Fortsetzung vermuten.
29.8.14 J.D.