How to be a Klingon – ein kleiner Bastel-dir-deine-klingonische-Ausrüstung – Blog (Teil 3) Bewaffnung

How to be a Klingon (Teil 3)

Bewaffnung:

Da ein Klingone sich ohne Waffen irgendwie nackt fühlt, dürfen diese natürlich auch nicht fehlen. Dafür ist die Zeit wohl gerade gut, denn es gibt momentan klingonische Disruptoren zu kaufen…da freut sich der Trekkie. 🙂
Das angebotene Modell war gezeigt mit einer Variante, in der die Front leicht abgerundet ist (wie hier). Ich schätze, das hat man nicht in der Hand, welche Form man da bekommt. Es ist aber in beiden Varianten in Film und Serie zu sehen, also macht es mir mal nichts.

Und es zeigt sich mal wieder, der Preisvergleich lohnt sich wirklich…ich hab einen Anbieter gefunden, bei dem man mit ziemlich genau 60 Euro für Gegenstand + Versand davonkommt. Die anderen wollten alle mehr, bis zu 70 Euro kommt da teilweise zusammen. Das Gerät selbst ist recht stabil und macht lustige Geräusche. Mit einem schön klingenden Schieberegler kann man die Stärke der Waffe einstellen, dadurch verändert sich der Klang beim auslösen. Die 3. Stufe klingt echt kriminell. Das Batteriefach ist unter einem abnehmbaren Aufsatz versteckt, theoretisch wäre das der Platz, auf dem der Gewehrkolben angesteckt werden kann. Ich hoffe, den gibt es irgendwann auch noch…das wäre wirklich super und würde dann so ausschauen!  


Ein Disruptor braucht natürlich auch ein Holster, man will ja unterwegs auch die Hände frei haben. Dazu habe ich fleißig Bilder gesucht und sogar Bastelanleitungen (1 + 2) gefunden. Ich habe mein Holster dann etwas anders gemacht, denn die Zeit rannte mit riesen Schritten davon und so viel war noch zu tun. Zum Glück hatte ich ein halbwegs passendes und stabiles Leder da. Hier eine kleine Bilderstrecke fürs Schritt für Schritt basteln:


Auflegen für die Größe. Das Lineal ist
unser Freund und Helfer.
Form aufzeichnen und ausschneiden nach
der Vorlage von Bastelanleitung 1.
Passt aufeinander…phhhu
Löcher bohren mit Cutter und stabiler Unterlage
Lederschnur durchziehen, erst auf der einen Seite, dann 
auf der anderen und dabei im unteren Bändel durchfädlen.
Schaut doch ganz passabel aus… 🙂
Der Disruptor wird an einem Gurt getragen.
Also müssen noch 2 Löcher an der inneren
Oberseite ran.
Passt. Nur das er so durchrutscht gefällt mir noch
nicht. Dagegen muss noch etwas passieren. Man will ja
zackig ziehen können. 🙂 Schnell noch einen Bändel unten
ran gemacht, damit das Holster nicht schlackert.
Wildwest-Style…YEAH!

Somit hätten wir eine Strahlenpistole…Klingonen lieben jedoch den Nahkampf und gehen nicht ohne eine fies ausschauende Blankwaffe aus dem Haus. Also muss da noch was her. Ein Bat’leth ist erst mal echt groß und auf die Schnelle zu aufwändig. Wobei…aufgeschoben ist nicht aufgehoben. *HARHAR* Das wird auf jeden Fall auch noch gebastelt, aber das kommt zu anderer Zeit. Für die Comic Con sollte es also das D’k’tagh (Messer oder Kampfmesser) werden. Auch davon gibt es Varianten, ich persönlich fand den Griff von Kanzler Gowrons Dolch sehr schön. 
Robert O’Reilly (Kanzler Gowron)
(C Paramount Pictures)
Hier das Bild eines Original Props (Filmrequisite) des D’k’tagh von Robert O’Reilly mit Unterschrift (*lechtz*). Eine sehr schöne Vorlage. Aber leider keine Abbildung in Originalgröße. So kam meine erste Skizze auf nur 24,5 cm Gesamtlänge. Da es aber doch die originale Länge sein sollte, hab ich natürlich weiter gesucht. Son Stupfel wär ja echt peinlich… XD
 


Nach einem weiteren Versuch im Internet eine Angabe zur Originalgröße zu finden, wurde ich tatsächlich fündig. Erst hier fand ich die genauen Größenangaben des gesuchten Messers, natürlich in amerikanischen Inch / Zoll. Eine Umrechnung später war ich bei der angegebenen Länge von 16 Inch erstaunt, das es sage und schreibe ca. 41 cm sind. WOW, die Dinger sind echt rießig! o.O
Mittlerweile habe ich gelernt, das die Größe von 13, 14 oder maximal 16 Inch vorkommt. Alle Varianten mit Verweis auf die Episoden oder Filme werden auf dieser Seite gezeigt. DANKE LIEBE FANS! 🙂
Weiter geht es mit einer Skizze, dieses mal in Originalgröße. Die Seitenklingen und der Griff werden von Hand aufgezeichnet, da hat mir meine kleine Skizze sehr geholfen…ich konnte die Maße einfach auf die große Skizze anpassen. Die Seitenklingen sind wie im Vorbild bei 16 Inch Dolchen entsprechend kürzer als bei den kleineren 13-14 Inch Dolchen. Sie sind natürlich nicht ausfahrbar. DAS wäre ein weiteres Projekt für eine Holzreplik. Da zu stabile Waffen oder Stäbe auf den Conventions aber nicht zugelassen sind (Die haben einem Gandalf [der Weiße] sogar den Stab abgenommen o.O) , muss es kein Holz sein.


Anschließend hab ich die Skizze ausgeschnitten. 

Das Material sollte erst Balsa-Holz werden, doch aufgrund der knappen Zeit und weil Balsa-Holz auf die schnelle nicht aufzutreiben war, hab ich mich für Kappa-Pappe entschieden. Kapa oder Kappa ist eine Art Leichtschaumstoffplatte, sie besteht aus einem stabilen Karton oben und unten, dazwischen ist eine Art Schaumstoff/Schäummaterial. Kappa-Pappe gibt es zum Beispiel in Neu-Ulm beim Künstlerbedarfsladen Boesner im Starkfeld in ca. 3 verschiedenen Stärken und 2 verschiedenen Größen. Leider nur am Stück… Kappa-Pappe ist sehr leicht zu schneiden, zum Beispiel mit dem Cutter-Messer. Acrylfarbe taugt zum Bemalen. 


Ich habe meine Vorlage auf die Pappe (1 cm Dicke) gelegt und aufgezeichnet, bzw. durchgepaust. Der Abdruck des Stiftes ist auch gut zu sehen, wenn man ein bisschen aufdrückt. Dann habe ich es mit dem Cutter ausgeschnitten und abgeschmirgelt (vom Papier vorsichtig leicht schräg auf den Schaumstoff drauf zu schmirgeln!). Es empfiehlt sich, die Pappe erst mit Hilfe eines Lineals und des Cutters anzuritzen, und dann erst durch den Schaumstoff zu schneiden. Ansonsten wird der Schaumstoff schnell klumpig und löchrig. Am besten von beiden Seiten an die Ecken schneiden, damit keine Ecken brechen oder ausreißen. Der Cutter muss gut scharf sein, es kann nötig sein, das Messer öfters zu brechen, um wieder eine scharfe Klinge zu bekommen.



Ich hatte noch Pappe in 0,5 cm Dicke übrig, damit hab ich dann den Griff von beiden Seiten noch mal mit Uhu Alleskleber beklebt um der Vorlage näher zu kommen und um den Dolch stabiler zu machen. Mit dem Cutter die Details zuschneiden / schnitzen und dann wieder ein wenig schmirgeln. Als letztes folgt eine 3. Schicht dünner Kappa-Pappe für die Bebänderung am Griff. Vor dem Kleben der Streifen am besten die Abstände der Bebänderung abmessen und auf beiden Seiten gegenüberliegend aufzeichen, anschließend aufkleben. Eine Lage der Bebänderung ist an der Griffseite. Der Messergriff ist also von 3 Seiten umschlossen. Am Knauf ist ein Aufsatz mit Stacheln angebracht. Dafür habe ich einen kleinen Sporn gelassen, und mit Modelliermasse den Aufsatz geformt. 

Die Stacheln sind auch bei den Props gern mal abgebrochen, das wird bei mir nicht anders sein. Aber er soll ja benutzt aussehen. Für den Knauf des Dolches zuerst eine Kugel formen, mit dem Messer etwa 3/4 davon abschneiden und an der flachen Seite innen eine Ausspaarung heraus schneiden für den Sporn zum aufstecken. Anschließend aufstecken – ich hab das gleich gemacht, man kann aber sicher auch erst die Masse trocknen lassen und dann aufstecken und kleben. Mal schauen wie es mit meiner Variante hält. Zu guter letzt noch die Stacheln formen und andrücken. Nun muss es nur noch trocken werden…
Ich hatte auch noch eine kleine Lücke, oderhalb der Wappenfläche zwischen der Klinge. Dort hab ich auch mit Modelliermasse aufgefüllt.


So langsam wurde die Zeit knapp. Schon am nächsten Wochenende sollte es los gehen und der Knauf musste noch durchtrocknen….

BWAAAH!
Der Dolch braucht auch noch eine Scheide. Ich will ihn nicht die ganze Zeit halten oder kaputt machen, weil er im Gürtel steckt. Die Scheiden des D’k’tagh schauen so aus:

Dazu hab ich wieder mein dickes Leder genommen, den Dolch auf das Leder gezeichnet und dann die Form der Schneide außen herum dazu gemalt. Nach dem Ausschneiden des ersten Teils, wird dieses gespiegelt auf das Leder aufgezeichnet, damit die beiden Hälften dann zu einander passen. Im nachhinein muss ich sagen, das es super wichtig ist, das der Dolch komplett fertig ist. Ansonsten wird die Scheide mal schnell zu klein. Nach dem Kleben der beiden Hälften war mir der Kleber allein nicht stabil genug. Also habe ich an ein paar Stellen wieder Löcher gebohrt und mit Lederschnur Stabilität geschaffen. 

Das hier wird die Applikation, aufkleben und Farbe, dann schaut der Dolch auch nach mehr aus. Die zweite Applikation soll auf das Disruptor-Holster.









Beim Testen ob die Scheide so passt, ist mir der Dolch leider am Griff etwas gebrochen. So stabil ist Kappa-Pappe halt doch nicht. Ich hab ihn dann mit Panzertape geklebt – das hat man jedoch extrem durch gesehen, und es sah nicht wirklich schön aus. Es hat allerdings wieder gut gehalten. Ich hab dann beschlossen das über die Klinge noch Latex drüber muss. Ich hatte noch einen Rest Latexmilch im Keller gehabt, deren Zeit war jetzt gekommen. Damit das Latex schön gleichmäßig werden würde, habe ich es über einem Eimer über die Klinge gegossen. Diesen Vorgang habe ich von allen Seiten bis zu 3 oder 4x wiederholt, bis die Latex-Schicht schön deckend und stabil war. Ich hab leider eines vergessen, nämlich das Latex vorher in der gewünschten Fare einzufärben. Acrylfarbe und Latex kommen gut miteinander aus, man kann die Farbe in das farblose Latex mischen. Ich musste dann anschließend ran und von außen bemalen. Dadurch blättert die Farbe aber an Reibungskanten gerne ab. Tja, schon wieder was gelernt. -.- Latex darf nicht mit Sprühlack in Berührung kommen. Zum Glück hatte ich vor dem Verwenden der Latexmilch mit Chaos Black grundiert. ACHTUNG: Auch wenn da Latex auf dem Dolch ist, er ist damit KEINE sichere LARP Waffe. Er ist nicht aus weichem Schaumstoff sondern aus Pappe. Durch das Latex ist er auch stabil und damit aber auch zu Hart für sicheres Liverollenspiel. Also nur für Cosplay aber nicht zum Kämpfen! Schaumstoff für LARP Waffen bekommt ihr übers Internet bei vielen LARP Händlern. Damit lässt sich dann auch eine sichere LARP-Waffe bauen.



Das Latex durfte eine Nacht lang trocknen, dann konnte es mit der Bemalung los gehen. Auf die Klinge sollte erst schwarz und dann ganz grob Silber. Das Latex lässt die Klinge schön grob aussehen. Das gefällt mir ganz gut so. Der Griff hat eine schwarze und rostrote Färbung. Auch hier gibt es Varianten. Ich habe von Revell Acrylfarbe im Farbton Rost geholt und den Griff damit angemalt. Auf dem schwarzen Untergrund auch noch etwas angestoßene Ecken und etwas Messing Acryl. An der Stelle, an der das Wappen des klingonischen Hauses hin kommt, noch ein Umrandung in Silber. Zum Schluss mit Klarlack Farblos Matt am Griff und Glanzlack am Heft einen Schutzlack auftragen. 


Der Dolch ist am Griff jetzt recht stabil. Auch die Klinge wirkt ganz gut. (Die Spitzen haben wie erwartet die Comic Con nicht überlebt, bis wir dort waren, waren sie alle nicht mehr spitzig. War vlt. ganz gut so, wegen dem Waffen-Check… 🙂 ).

Leider komme ich nicht mehr dazu, mir ein Hauswappen zu überlegen. Die klingonische Schrift kann ich dafür nicht gut genug um zu wissen, was ich da wirlich schreibe. Das soll aber noch folgen.

29.6.16 J.D.