„Unstern“ von Katrin Ils, erschienen im Selfpublishing
Rezension von Anne Neuschwander
Schon direkt beim ersten Blick auf’s Cover war mir klar: das Buch will ich lesen! Dunkel ist es, und spannend. Ein richtiger Blickfang. Dabei ist mir erstmal gar nicht aufgefallen, dass der sonst bei meinen Büchern doch noch allzu gegenwärtige Verlagsstempel darauf fehlt.
Katrin Ils hat ihr Erstlingswerk im Selfpublishing herausgebracht – eine bewusste Entscheidung, die wohlüberlebt war. Das hatte so rein gar nichts damit zu tun, dass ihr Buch nicht gut genug war, um bei einem Verlag unterzukommen. Und leicht machen wollte es sich die Autorin auch nicht, denn wer sich schon einmal auch nur im Ansatz mit dem Thema Selfpublishing beschäftigt hat, dem sollte klar geworden sein wieviel Arbeit dahintersteckt ein Buch im Alleingang zu veröffentlichen.
Aber zurück zum Buch:
Kerra ist einer jener titelgebenden Unsterne: sie entstammt einer magiebegabten Reihe, den Bahnu, doch sie selbst besitzt keine magischen Kräfte. Denkbar schlechte Vorraussetzungen um in Alat zu überleben, einer Stadt, unter der wilde Magie versiegelt wurde, und in der heftige Bandenkriege toben. Als Kerras bester Freund verhaftet wird, verstrickt sie sich bei ihrem Rettungsversuch immer tiefer in ein Netz aus politischen Intrigen und magischen Machtkämpfen. Dabei will Kerra letztendlich nur eines: sich und ihre Freunde am Leben zu erhalten.
„Unstern“ erzählt eine coole Geschichte in einer spannenden High Fantasy Welt. Vieles bleibt offen in diesem ersten Band, die Welt in der Kerra und ihre Freunde leben scheint sehr viel komplexer zu sein, als nur durch den kleinen Ausschnitt deutlich wird den sie erlebt. Das ist natürlich super, wirkt aber ab und an auch etwas frustrierend. Lust auf mehr macht es allemal, und der zweite Band „Flammendunkel“ wird definitiv nicht lange auf meinem virtuellen SuB liegen.
Ein kleines Manko gab es aber doch für mich: leider ähneln sich einige der Namen für Menschen, Orte, Götter und magische Begriffe so sehr, dass ich teilweise etwas durcheinander kam. Aber naja, ich hab „Unstern“ auch als Ebook gelesen, und da ist mir das Glossar dann erst aufgefallen, als ich schon fast auch war. Ups!
Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir aber auf jeden Fall – und wer noch nie ein Buch aus dem Selfpublishing gelesen hat, warum dann nicht mit diesem anfangen?