Monster, Magie & Musketiere

Henning Mützlitz

https://www.feder-und-schwert.com/verlagsprogramm/hexagon-der-pakt-der-sechs/Hexagon – Der Pakt der Sechs

Feder & Schwert

ISBN: 978-3-86762-360-5


Frankreich im Jahr 1642, Armand und seine Schwester Julaine sind in einer Herberge in einem kleinen Dorf untergekommen und haben soeben einen Streit mit dem Skandinavier Olsson beigelegt als eine junge Frau völlig verstört und blutüberströmt in die Gaststube stürmt. Armand und seine Schwester erkennen sofort, dass sie von einem Dämon angegriffen wurde und der Leser konnte bereits im ersten Kapitel erfahren, dass Cécile tatsächlich von einer dämonischen Kreatur verfolgt wird, weil sie offensichtlich Zeugin eines Komplotts gegen Kardinal Richerlieu und Konig Ludwig XIII selbst wurde. Zum Glück besitzen Armand und Julaine arkane Fähigkeiten, die sie zur Rettung von Cécile einsetzen und auch, um natürlich den ihr folgenden Dämon zu besiegen. Doch damit beginnt erst ein spannungsgeladenes Abenteuer mit heroischen Kämpfen, düsteren Intrigen und dämonischen Widersachern. Können Armand, Cécile und ihre Gefährten über die Mächte der Dunkelheit triumphieren?


Aktionreich versetzt uns der Autor Henning Mützlitz in die Epoche der Musketiere, die bereits von Alexandre Dumas so spannend beschrieben wurden und so kann man sich hier auf alte Bekannte wie d’Artagnan, Tréville oder Rochefort, nicht zu vergessen Kardinal Richelieu, freuen – die ja zumindest zum Teil auf historischen Persönlichkeiten basierten.
Hexagon ist dabei weit mehr als ein weiterer Aufguss der weltberühmten Musketier-Geschichte. Die bekannten Helden sind zum größten Teil nur Nebenfiguren in einer spannenden „Gunpowder-Fantasy“ Geschichte und die eigentlichen Helden haben arkane Fähigkeiten, während dämonische Kreaturen ihnen nach dem Leben und in Frankreich nach Macht und Einfluss unter den Sterblichen trachten.

Neben vielen spannenden Kämpfen erfährt der Leser zeitgeschichtliche Informationen und Hintergründe, ohne dabei belehrt oder geschulmeistert zu werden. Der Hintergrund der Geschichte basiert auf historischen Fakten und füllt die Lücken mit etwas mehr Fantasy, als es Historiker für gewöhnlich machen würden. Dadurch wird aus diesem Roman eine phantastische Geschichte, die den Leser unmerklich mit Wissen versorgt… solche Geschichten sind mir ja die Liebsten.

Der Einstieg kann sich aufgrund eines Dialogs im Stil der damaligen Zeit für den einen oder anderen Leser als Stolperstein erweisen, aber noch im gleichen Kapitel ist dieses kurze Stocken überwunden und eine filmreife Handlung spannt sich über die folgenden Seiten.
Das Böse lässt Armand und seinen Begleitern kaum eine Verschnaufpause, die Kämpfe werden immer gewaltiger und Gegner immer furchteinflößender und mächtiger. In den ruhigeren Phasen des Buches erfahren wir mehr über Hintergründe und die politische Situation in Frankreich – hier hat Henning Mützlitz gut recherchiert und seine Studium hat hier sicherlich auch geholfen. Wie bereits erwähnt muss aber nun niemand befürchten, einen historischen Abriss über das 17. Jahrhundert lesen zu müssen. Die Fakten gehören zur Geschichte, und auch wenn einige Details natürlich dem Handlungsstrang angepasst werden mussten, ist die Grundgeschichte immernoch historisch belegbar.

Liebe ist in der Geschichte ebenfalls enthalten – ohne schnulzig zu werden. Ausflüge in die Kunst des Fechtens begleiten den Leser ebenso, wie möglicherweise das unbestimmte Gefühl, gewisse Ähnlichkeiten zu StarWars zu erkennen :).
Genau diese kleinen Eigenheiten machen den Roman besonders lesenswert. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man eine gewissen Affinität zu dem Musketier-Roman auf der einen Seite und Fantasy-Geschichten auf der anderen Seite hat, aber in der Gesamtheit kreiert Henning Mützlitz etwas Neues, kombiniert Historie und religiöse Mystik, Fakten und Fiktion und kann damit begeistern!
In einem kurzen Glossar und einem schönen Nachwort werden Begrifflichkeiten und historischen Hintergründe erklärt, so dass der Leser im Zweifel einfach in diesen Bereich des Buchs blättern kann, falls z.B. ein Begriff aus der Fechtkunst aufgeklärt werden muss.

Aufgrund der teilweise blutigen Kampfszenen würde ich den Roman frühestens ab einem Alter von 14, besser 16 Jahren empfehlen – nach oben ist dem Lesewilligen wie immer keine Alterslimitierung gesetzt.

Ich habe ein digitales Leseexemplar in einer Leserunde gewonnen und kann über die Qualität des gedruckten Exemplars deshalb nicht so viel schreiben. Das Titelbild ist detailliert gezeichnet, trifft allerdings nicht ganz meinen Geschmack. Die Geschichte hingegen besitzt viel Spannung, grandiose Kämpfe, düstere Intrigen und zusätzlich einen Schuss historische Fortbildung – Elemente, die aus dem Roman einfach Stoff für Leseratten macht!

Eine Leseprobe findet ihr auf der Internetseite von Henning Mützlitz:

Dort könnt ihr euch außerdem über die weiteren Bücher des Autors informieren, wie z.B. „Wächter der letzten Pforte“ oder „Eis & Dampf„!

Viele Freude beim Schmökern!