Schnell, ich brauche ein Schwert – schieb doch mal die Artus-Saga rüber, …oder doch besser Star Wars ;)

Jim C. Hines

Die Buchmagier
„Libriomancer  (Magic Ex Libris: Book 1)

Bastei Lübbe

ISBN: 978-3-404-20747-3


Isaac Vainio ist Bibliothekar – ein völlig ungefährlicher und wenig nervenaufreibender Job, oder? Weit gefehlt, denn Isaac ist auch Buchmagier. Er wurde aus dem Außendienst zurückgestellt, denn er hatte die Kontrolle verloren. Nun muss er für den Geheimbund der Pförtner Bücher katalogisieren und möglichen Nutzen und Gefahren verschiedener Bücher im Archiv einordnen. Libriomanten haben die Fähigkeit, Gegenstände aus Büchern herauszuziehen, sofern sie  durch die Seiten passen. So liesse sich also aus einem Fantasy oder Science Fiction Buch jede Menge wertvolles Zubehör gewinnen, wenn man weiß Was, Wo und Wie! 
Allerdings darf Isaac keine Magie mehr anwenden… doch als drei Sanguinarius meyerii oder „Funkler“ (Vampire aus den Romanen von Stephenie Meyers Bis(s)-Reihe) bei ihm auftauchen, muss er wohl oder übel magisch um sein Überleben kämpfen. Und dieser Kampf ist erst der Anfang, denn irgendjemand tötet systematisch Buchmagier und selbst Johannes Gutenberg, Gründer der Pförtner, ist verschwunden.
Jaaa, endlich wieder ein neuer Roman von Jim C. Hines – war mein erster Gedanke, als ich die Vorschau zu „Die Buchmagier“ gesehen hatte. Schon seinen Anti-Helden der Goblin-Saga aber auch die Märchen-Verdrehungen der sogenannten Todesengel-Reihe waren großartige Geschichten mit jeder Menge Humor, Andeutungen und Verbindungen zu bekannten Erzählungen, Geschichten und Romanen. 
Gleich auf der ersten Seite der Buchmagier gibt es ein Wiedersehen mit Klecks, der Feuerspinne aus den Goblinromanen und sofort hatte Hines wieder bei mir gewonnen… Ich gebe zu, ich bin ein Fan, aber ich versuche „neutral“ zu bleiben… 😉
Wer hat sich nicht schon einmal ein funktionierendes Laserschwert, einen magischen Tarnumhang oder ähnlich phantastische Gegenstände in die Realität gewünscht. In „Die Buchmagier“ gelingt es Hines, diese Wünsche wahr werden zu lassen und dabei sogar einigermaßen logische und nachvollziehbare Kriterien und Einschränkungen zu erschaffen.
Typisch für Jim C. Hines sind der Humor und die Unterhaltung in diesem Roman. Es gibt keine Längen, die Geschichte macht von der ersten bis zur letzten Seite Spaß. Wunderbar ist die Vielzahl von Verbindungen zu anderen Romanen und Büchern, die er auch zum größten Teil in der Bibliographie am Ende des Buches auflistet. Lustig dabei – einige der Bücher sind frei erfunden.
Lena, eine Dryade, wird Issacs Begleiterin und ist, den Beschreibungen nach zu urteilen, auch ganz ansehnlich. Typisch für Jim C. Hines fallen hier immer wieder einige eindeutige Andeutungen, die den Roman eher ab 14+ empfehlen lassen. Aber keine Sorge, es gibt keine Gründe den Jugendschutz einzuschalten 🙂 
Davon einmal abgesehen, werden auch all die Verbindungen zu anderen Geschichten erst für Jugendliche bzw. Erwachsene ersichtlich, die eben diese Geschichten kennen oder zumindest die Zusammenhänge verstehen.
Einige überraschende Wendungen hat das Buch natürlich parat und Gutenberg ist nicht der einzige historische Charakter, der hier in der Neuzeit noch existiert. 
Im August erschien auch bereits der 2. Teil „Die Buchmagier – Angriff der Verschlinger“ in Deutschland. Teil 3 ist im Original erhältlich, aber noch nicht in deutscher Sprache… doch eins bleibt somit gesichert – die Geschichte geht weiter.
Hintergründiger und offensichtlicher Humor, jede Menge Verbindungen zu anderen Geschichten und die eine oder andere leichte Anzüglichkeit… wem diese Mischung gefällt, der oder die liebt auch die Romane von Jim C. Hines – bei denen sich „Die Buchmagier“ nahtlos einfügt! Nicht zögern – lesen!! 😉